Mit Waldemar Thomas bei der exklusiven Deutschen Blütensekt-Manufaktur in
Wiesbaden
„Delikatessen aus frischen Blüten waren jahrelang mein Hobby", erzählt
Anja Quäschning von ihrem ungewöhnlichen Gewerbe. „Ich stelle sie seit 15
Jahren für den Eigenbedarf her." Am Anfang habe sie versucht, hinter das
Geheimnis des Holunderblüten-Sirups ihrer Großmutter zu kommen. Zig Flaschen
seien ihr dabei explodiert, aber sie gab nicht auf. Denn „meine schönste
Kindheitserinnerung ist die an die Holunderblüten-Schorle meiner Großmutter
gewesen, aber sie hat kein Rezept hinterlassen", sagt die über
Wahrnehmungsforschung promovierte Biologin. Bis ein Onkel sich daran erinnerte,
dass die Oma nichts gekocht, die Blüten jedoch abgezupft habe.
Auf dieser Grundlage entwickelte Anja Quäschning ihre eigenen Rezepturen.
Angefangen hat sie mit Holunder, und es dauerte nicht lange, bis sie sich mit
Holunderblüten-Sekt beschäftigte. Sie erinnert sich: „Mit meinem ersten Ansatz
für den Sekt habe ich elf Jahre experimentiert, ich wollte was richtig Edles
machen."
Inzwischen wird ihr Sekt nach der Champagner-Methode professionell versektet,
er durchläuft eine zweite Gärung. „Der Aufwand ist einfach riesig, ich schaffe
nur ein paar hundert Flaschen im Jahr."
Dreißig verschiedene Blüten-Sirupe hat Anja Quäschning außerdem zu bieten. Das
Besondere bei ihren Sirupen ist, dass bei der Herstellung nichts erhitzt und
nichts gepresst wird. „Ich nehme ausschließlich kaltes Quellwasser. Das ist ein
spezielles Verfahren, das ich entwickelt habe. Meines Wissens nach einzigartig.
Es ergibt auch diesen wunderbaren Geschmack, dass diese ganz intensive Blüte
rauskommt und nicht verfälscht wird." Irgendwie fühlt man sich dabei an
Patrick Süßkinds großen Bucherfolg „Das Parfüm" erinnert.
„Die Blüten zupfe ich von den Stängeln ab, ziehe sie in Quellwasser aus, dann
kommt ein bisschen Zitronensäure dazu und ein bisschen Bio-Zucker." Die
genauere Prozedur behält Anja Quäschning natürlich für sich und verrät nur so
viel: „Über bestimmte Tricks kann ich die Blüten dazu überreden, mir ihr Aroma
zu schenken, ohne dass ich koche, erhitze oder presse."
Die Konzentrate könne man mit Mineralwasser aufgießen oder mit Sekt, man kann
sie aber auch „ganz toll in der Küche einsetzen". Bei Salatsaucen,
Desserts, zum Marinieren von Fisch oder Geflügel.
Auf den Wochenmärkten in Mainz und Wiesbaden kann man sie probieren. Zum
Beispiel Sirup von weißer Kastanienblüte. Es schmecke „nach vollreifer
Birne-Quitte". Sirup von roten Kastanienblüten schmeckt „komplett anders,
mehr nach Datteln und Rosinen". Japanische Zierkirschen, deren Blüten
keinerlei Duft verströmen und „sehr grasig" schmecken, verblüffen als
Blütenauszug mit einem „intensiven Mandel und Kirschkompottgeschmack".
Deutschen Blütensekt Manufaktur
Anja B. Quäschning
Lilienweg 48, 65201 Wiesbaden
Tel: 0611/2 38 58 00, Fax: 2385955
Mobil: 0163-6463355 ;
Freitags verkauft Anja Quäschning auf dem Wochenmarkt in Mainz, samstags auf
dem Wochenmarkt in Wiesbaden.
www.bluetensekt.de
MOUSSE MIT KIRSCHBLÜTE
· Für sechs Portionen: 50 g Zucker, 2 Eier, 80 g Kirschblütensirup, 220 g weiße Kuvertüre, 500 g geschlagene Sahne,3 Blatt Gelatine.
· Zucker mit Eigelb heiß aufschlagen, Gelatine in kaltem Wasser einweichen, ausdrucken und auf dem Herd warm und flüssig werden lassen. Kuvertüre flüssig machen auf dem Herd. Nur warm, nicht heiß! Alles mit Kirschblütensirup verrühren, geschlagene Sahne unterheben und kaltstellen.
· Das Rezept für Mousse von weißer Schokolade und japanischer Kirschblüte stammt von Eurotoques-Chef Mario M. Wegmann, Parkhotel Schlangenbad.
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